Wert einer normalen Kolposkopie nach einem abnormalen Zervixabstrich

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Hintergrund: Die Kolposkopie ist eine sekundäre Früherkennungsuntersuchung, die durchgeführt wird, nachdem ein zytologischer Abstrich als abnormal befunden wurde. Ein negativer oder normaler Kolposkopiebefund ist kein seltenes Ergebnis, und die Kliniker müssen sich des klinischen Werts einer normalen und zufriedenstellenden kolposkopischen Beurteilung bewusst sein.Um dieses Problem anzugehen, müssen die zugrunde liegenden Ursachen vollständig verstanden werden. Zu diesem Zweck haben wir einen retrospektiven Datensatz analysiert, der sich auf neue Überweisungen an einen städtischen Kolposkopiedienst bezieht.

Methode: Wir haben 1.927 konsekutive neue Kolposkopie-Besuche während eines Zeitraums von 4 Jahren (1996-2000) untersucht. Bei 1.589 (82,4 %) dieser Fälle wurde eine zufriedenstellende Kolposkopie dokumentiert, d. h. die gesamte Transformationszone wurde identifiziert, und jede Läsion innerhalb dieser Zone war für eine ambulant durchgeführte Biopsie geeignet. Diese Fälle bilden die Grundlage des vorliegenden Datensatzes. Siebenhunderteinundsiebzig Kolposkopien wurden als normal eingestuft (48 %).

Ergebnisse: Der vorliegende Abstrich wies atypische Plattenepithelzellen unbestimmter Signifikanz (ASCUS) auf (41,3 %), eine hochgradige intraepitheliale Plattenepithelläsion (HiSIL) (42,2 %), eine niedriggradige intraepitheliale Plattenepithelläsion (LoSIL) (13,1 %) und war bei 3,4 % unbefriedigend. Einhundertfünf Patienten (13,6 %) unterzogen sich schließlich einer Exzision mit der Schlingendiathermie (Schlingen-Elektrokauter-Exzisionsverfahren). Die Indikationen für die Behandlung waren wie folgt: ein hochgradiger Abstrich (N=31; 29,5%), ein kolposkopischer Verdacht auf eine intraepitheliale Neoplasie des Gebärmutterhalses bei Vorliegen eines beliebigen Abstrichs (N=35; 33%) oder eine fortbestehende geringfügige zytologische Abnormität (N=39; 37%). Die Patientinnen wurden entweder bei ihrem ersten Besuch behandelt, wenn sie einen hochgradigen Abstrich hatten, oder bis zum 10. Achtundvierzig (45 %) der behandelten Patienten hatten eine hochgradige Erkrankung. Es wurden keine Fälle von invasiver Krankheit verzeichnet.

Schlussfolgerung: Eine normale Kolposkopie bei Vorliegen eines niedriggradigen Zervixabstrichs ist mit einem sehr geringen Risiko verbunden, eine hochgradige Erkrankung zu haben oder zu entwickeln. Der negative prädiktive Wert einer normalen Kolposkopie ist ein wertvoller klinischer Nutzen und unterstreicht die Bedeutung einer angemessenen kolposkopischen Ausbildung und der Entwicklung von Kompetenzen, die den sicheren Ausschluss von Dysplasien ermöglichen.

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