Hintergrund: Hyperbilirubinämie tritt bei den meisten gesunden Termingeborenen und Spätgeborenen auf und muss überwacht werden, um diejenigen zu identifizieren, die eine schwere Hyperbilirubinämie entwickeln könnten. Es wurden Nomogramme für das Gesamtserumbilirubin (TSB) oder das transkutane Bilirubin (TcB) entwickelt und validiert, um eine neonatale Hyperbilirubinämie zu erkennen. Ziel dieser Studie war es, zuvor veröffentlichte Studien zu überprüfen und die TcB-Nomogramme mit dem TSB-Nomogramm zu vergleichen und festzustellen, ob ersteres den gleichen Vorhersagewert für eine signifikante Hyperbilirubinämie hat wie das TSB-Nomogramm.
Methoden: Es wurden eine vordefinierte Suchstrategie und Einschlusskriterien aufgestellt. Wir wählten Studien aus, die die Vorhersagekraft von TSB/TcB-Nomogrammen zur Erkennung einer signifikanten Hyperbilirubinämie bei gesunden Terminkindern und Spätgeborenen untersuchten. Zwei unabhängige Gutachter bewerteten die Qualität und extrahierten die Daten aus den eingeschlossenen Studien. Mit der Analysesoftware Meta-Disc 1.4 wurden die gepoolte Sensitivität, Spezifität und positive Likelihood Ratio der TcB/TSB-Nomogramme berechnet. Es wurde eine gepoolte Zusammenfassung der Receiver Operating Characteristics der TcB/TSB-Nomogramme erstellt.
Ergebnisse: Nach dem Screening von 187 Publikationen aus elektronischen Datenbankrecherchen und Referenzlisten der in Frage kommenden Artikel schlossen wir 14 Studien in die systematische Überprüfung und Meta-Analyse ein. Elf Studien wiesen eine mittlere methodische Qualität auf. Die übrigen drei Studien waren von geringer methodischer Qualität. Sieben Studien bewerteten die TcB-Nomogramme, und sieben Studien bewerteten die TSB-Nomogramme. Es gab keine Unterschiede zwischen den Vorhersagefähigkeiten der TSB- und TcB-Nomogramme (die gepoolte Fläche unter der Kurve betrug 0,819 vs. 0,817).
Schlussfolgerungen: Diese Studie zeigte, dass die TcB-Nomogramme den gleichen prädiktiven Wert wie die TSB-Nomogramme haben, die beide zur Erkennung einer späteren signifikanten Hyperbilirubinämie verwendet werden können. Dieses Ergebnis sollte jedoch mit Vorsicht interpretiert werden, da in dieser Übersichtsarbeit einige methodische Einschränkungen der eingeschlossenen Studien festgestellt wurden.