Management von Gefahrgutunfällen

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Gefahrstoffe werden am gefährlichsten, wenn sie freigesetzt werden. Die potenziellen Risiken, die mit der Freisetzung von Gefahrstoffen verbunden sind, erhöhen die Notwendigkeit einer risikobasierten Entscheidungsfindung. Daher sollte das Management von Gefahrstoffzwischenfällen eine standortspezifische Planung, Schulung und Übung beinhalten, die die Auswirkungen von Gefahrstoffen minimieren und das potenzielle Chaos begrenzen.

  • Die Einsatzpläne sollten Prozesse und Verfahren klar vorgeben, die die Auswirkungen von Gefahrstoffen minimieren.
  • Die Schulung muss auf die Aufgaben und Zuständigkeiten der Einsatzkräfte, den Betrieb der Einrichtung und die gesetzlichen Vorschriften abgestimmt sein. (siehe Hazard Communication Standard – 29 CFR1910.1200)
  • Übungen sollten Szenarien für die Freisetzung von Gefahrstoffen beinhalten, die es den Mitgliedern des Einsatzteams ermöglichen, zusammenzuarbeiten und die zugewiesenen Rollen, Verantwortlichkeiten und erforderlichen Maßnahmen als Reaktion auf ein oder mehrere standortspezifische Szenarien zu kommunizieren.

„Gefahrstoffe“ ist ein allgemeiner Begriff, der gefährliche Substanzen, Schadstoffe und Verunreinigungen gemäß der Definition des National Oil and Hazardous Substances Pollution Contingency Plan (NCP) bezeichnet. Der Begriff umfasst auch durch Blut übertragbare Krankheitserreger und Infektionskrankheiten gemäß der OSHA-Norm für durch Blut übertragbare Krankheitserreger (29 CFR 1910.1030).

Die Freisetzung bestimmter gefährlicher Stoffe kann zu einer erhöhten Gefährdung von Personen, der Umwelt oder der Anlage führen. Zügige und sichere Aufräumarbeiten können jedoch die Exposition minimieren und die Auswirkungen eines Zwischenfalls begrenzen. Freigesetzte Gefahrstoffe müssen entfernt, eingedämmt, verbrannt, neutralisiert oder stabilisiert werden, mit dem Ziel, den Standort für Mensch und Umwelt sicherer zu machen.

Die Ermittlung der potenziellen Bedrohungen und wahrscheinlichen Störfallszenarien ermöglicht eine angemessene Vorplanung. Reaktionsverfahren und -prozesse können in die standortspezifischen Pläne aufgenommen werden, um im Falle einer Gefahrstofffreisetzung proaktiv Abhilfemaßnahmen zu erleichtern. Die folgenden Konzepte für das Management von Gefahrstoffzwischenfällen sollten bei der Planung, Schulung und Übung einer Reaktion berücksichtigt und einbezogen werden:

  • Angemessene PSA für Mitarbeiter, Auftragnehmer und Einsatzkräfte
  • Spezifische Verfahren für den Umgang mit Abfällen und, falls zutreffend, geeignete Auftragnehmer
  • Entsorgungsplan in Übereinstimmung mit allen Bundes-, Landes-, und/oder lokalen Vorschriften
  • Anlagenspezifische Entsorgungsstandorte für verschiedene Arten von Materialien
  • Kontinuierliche Verfolgung der Gefahrstoffmengen zur besseren Einschätzung der erzeugten Abfallmenge
  • Methoden und Verfahren für die Abfallsammlung, Methoden und Verfahren für die Sammlung, Trennung, Lagerung, den Transport und die ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen
  • Überprüfung der geltenden Gesetze, um die Einhaltung der Vorschriften und die Erteilung entsprechender Genehmigungen zu gewährleisten
  • Dokumentation aller Abfallbehandlungs- und -entsorgungstätigkeiten

Bei einem Zwischenfall mit gefährlichen Stoffen sollten die Einsatzleiter von Anfang an spezifische, messbare Ziele für funktionelle Maßnahmen festlegen. Aktionspläne für Zwischenfälle (IAPs) dienen als Leitfaden für die Gefahrenabwehr und stellen ein präzises Mittel zur Erfassung und Übermittlung der Prioritäten, Ziele, Strategien, Protokolle und Taktiken des Zwischenfallmanagers für operative und unterstützende Aktivitäten dar.

Der Zwischenfallmanager muss alle internen und externen Ressourcen verwalten. Sofern eine Einrichtung nicht über ein eigenes, geschultes und zertifiziertes Einsatzteam verfügt, sollten externe Einsatzkräfte für die Unterstützung von Gefahrguteinsätzen bestimmt werden. Der Einsatzleiter muss jedoch für eine klare Kommunikation der Einsatzziele sorgen, um Verwirrung durch mehrere, widersprüchliche Anweisungen und Befugnisse zu vermeiden.

Der in den IAPs erforderliche Detaillierungsgrad variiert je nach Szenario. Die Pläne sollten jedoch den Austausch kritischer Informationen über den Status des Vorfalls erleichtern. Da sich die Parameter eines Gefahrstoffzwischenfalls ständig ändern können, müssen die IAPs regelmäßig überarbeitet werden (mindestens einmal pro Einsatzzeitraum), um konsistente, aktuelle Leitlinien für die eintreffenden Einsatzkräfte oder das Management aufrechtzuerhalten.

In jeder Phase eines Einsatzes sollte der Einsatzleiter kritische Bewertungen durchführen und den verantwortlichen Parteien klare Einsatzziele vorgeben, um mögliche Verwirrung durch mehrere, widersprüchliche Anweisungen und Befugnisse zu vermeiden. Durch eine ordnungsgemäße Bereitschaftsplanung sowie Reinigungs- und Entsorgungsverfahren kann die Planung des Gefahrstoffmanagements die Umwelthaftung begrenzen und dadurch zusätzliche unmittelbare und langfristige finanzielle Belastungen minimieren.

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