Fünfundzwanzig Patienten mit Okzipitallappenanfällen wurden retrospektiv ausgewertet, um klinische Anfallscharakteristika und elektroenzephalographische Manifestationen zu bestimmen. Bestimmte Symptome und Zeichen dienten bei 22 (88 %) zur Identifizierung des Okzipitallappenursprungs. Dazu gehörten elementare visuelle Halluzinationen, ictale Amaurose, Empfindungen von Augenbewegungen, frühes erzwungenes Blinzeln oder Augenlidflattern und Gesichtsfelddefizite. Eine Abweichung der Augen oder des Kopfes oder beides wurde häufig beobachtet und war bei 13 Patienten kontralateral zur Seite des Anfallsursprungs, aber 3 Patienten zeigten eine ipsilaterale Abweichung bei einigen oder allen ihren Anfällen. Nach den anfänglichen Anzeichen und Symptomen ähnelten die klinischen Anfallsmerkmale denen von Anfällen mit anderem Ursprung. Bei 11 Patienten traten Anfälle auf, die typisch für den Ursprung im Schläfenlappen waren, mit Kontaktverlust und verschiedenen Arten von automatischer, halbzweckhafter Aktivität. Die Anfälle von 3 Patienten wiesen asymmetrische tonische oder fokal-klonische motorische Muster auf, die für Anfälle im Frontallappen charakteristisch sind. Bei elf der 25 Patienten traten zweimal zwei oder mehr deutlich unterschiedliche Anfallstypen auf. Die elektroenzephalographischen Befunde der Kopfhaut waren für die Lokalisierung des Okzipitallappens nur selten hilfreich und häufig irreführend. Intrakranielle elektroenzephalographische Aufzeichnungen identifizierten den Ursprung der Anfälle im Okzipitallappen bei den meisten, aber nicht bei allen Patienten, bei denen solche Untersuchungen durchgeführt wurden, korrekt. Die intrakranielle elektroenzephalographische Aufzeichnung bewies auch, dass die Variabilität der klinischen Anfallscharakteristika mit unterschiedlichen Anfallsausbreitungsmustern zusammenhängt, medial oder lateral oberhalb und unterhalb der Fissura sylvica, sowohl ipsilateral als auch kontralateral zum Okzipitallappen des Anfallsursprungs. Bei achtzehn Patienten wurden Läsionen im Okzipitallappen mittels Computertomographie, Magnetresonanztomographie oder beidem festgestellt. Die Resektion der Läsionen bei 16 Patienten führte bei 14 (88 %) zu ausgezeichneten Ergebnissen. Bei fünf Patienten wurde eine Temporallappenektomie durchgeführt, die bei 3 Patienten zu guten, bei 2 Patienten jedoch zu schlechten Ergebnissen führte. Bei zwei Patienten mit nicht lokalisierten Anfällen wurde das Corpus callosum vollständig durchtrennt, bei einem Patienten mit einem guten, bei dem anderen mit einem schlechten Ergebnis.