Ist das duktale Karzinom in situ (DCIS) das Gleiche?

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Die Brustdrüsengänge sind mit zwei Schichten von Zellen ausgekleidet. Wenn sich diese Zellen abnormal vermehren, können sich Krebszellen im Ductus entwickeln. Krebs im Ductus wird als duktales Karzinom in situ (DCIS) bezeichnet. Solange die Krebszellen im Ductus verbleiben, besteht bei DCIS keine Gefahr der Ausbreitung. Wie lange die Krebszellen im Ductus verbleiben, bevor sie die Ductuswand durchbrechen und sich ausbreiten, wird unter Brustexperten heftig diskutiert.

Das DCIS ist nicht gleich DCIS, denn es handelt sich um ein Spektrum von Krankheiten. In einem Biopsie-Laborbericht mit DCIS werden Merkmale beschrieben, anhand derer Ihre Ärzte feststellen können, wo sich das DCIS in diesem Spektrum befindet, was sich auf die Behandlungsmöglichkeiten auswirken kann.

Das Klassifizierungssystem für Krebszellen berücksichtigt drei Merkmale, um einen „Grad“ von minimal aggressiv (low grade) bis aggressiv (high grade) zu bestimmen. Dabei werden die Architektur der Zellen, die Form und Größe des Zellkerns und die Zellteilungsrate berücksichtigt. Jeder Kategorie wird eine Zahl von 1 bis 3 zugewiesen, die dann addiert wird. Die Zellen mit den niedrigsten Punkten werden als Grad 1/geringer Grad eingestuft, während die Zellen mit den meisten Punkten als Grad 3/hoher Grad eingestuft werden.

Östrogen und Progesteron sind die weiblichen Hormone, von denen bekannt ist, dass sie eine Rolle dabei spielen, einige Brustkrebszellen zum Wachstum und zur Teilung anzuregen. Wenn diese Krebszellen über Rezeptoren verfügen, die Östrogen oder Progesteron anziehen und binden, spricht man von einem Östrogenrezeptor- (ER) oder Progesteronrezeptor- (PR) positiven Krebs.

Das DCIS der Stufe 3 oder sogar Stufe 2 ist eine aggressivere Form des DCIS. Die aggressivsten Formen von DCIS können bereits mit einer „Mikroinvasion“ einhergehen, d. h. mit sehr kleinen Bereichen, die eine Bewegung dieser Zellen aus dem Ductus heraus und in das umgebende Brustgewebe zeigen. Bei diesen aggressiveren Formen wird immer ein chirurgischer Eingriff empfohlen.

Grad 1 DCIS ist fast immer ER- und PR-positiv und ist eine sehr langsam wachsende Krebsform. Es kann Jahre, ja sogar Jahrzehnte dauern, bis ein Fortschreiten der Krankheit zu beobachten ist. In einigen Fällen kann es so lange dauern, bis sich der Krebs über den Brustdrüsengang hinaus ausbreitet, dass er im Laufe des Lebens nicht mehr auftritt. Dennoch wird häufig die chirurgische Entfernung dieser Krebszellen empfohlen, da wir noch nicht wissen, wie wir vorhersagen können, bei welchen Patientinnen das DCIS unbehandelt fortschreiten wird.

Aber wenn die Zellen so langsam wachsen, warum ist dann überhaupt eine Behandlung notwendig? Die Idee ist, die Krebszellen zu entfernen, um zu verhindern, dass die Krebszellen in Zukunft wieder auftreten. Wenn diese Zellen wieder auftauchen, werden etwa 50 % nicht als DCIS zurückkehren, sondern als invasiver Krebs mit dem Potenzial zur Metastasierung (Ausbreitung außerhalb der Brust). Zu den weiteren Behandlungen nach der Operation, die das Risiko eines erneuten Auftretens dieser Zellen verringern sollen, gehören die Bestrahlung der Brust und die Verabreichung von Medikamenten, die die Östrogen- und Progesteronrezeptoren blockieren.

Es gibt klinische Studien, in denen verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von niedriggradigem DCIS untersucht werden. In diesen Studien werden Frauen mit geringgradigem ER-positivem DCIS zunächst nicht operiert, sondern erhalten Medikamente zur Blockierung der Östrogenrezeptoren. Die Krebsregion der Patientin wird mit Hilfe bildgebender Verfahren sehr genau beobachtet, um sicherzustellen, dass sie nicht wächst. Wenn der Bereich zu wachsen scheint, wird eine Operation empfohlen. Einige Frauen, die an dieser Studie teilnehmen, haben viele Jahre überlebt, ohne operiert werden zu müssen. Es handelt sich um eine vielversprechende Studie, die unsere Betrachtungsweise des DCIS-Spektrums verändert.

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