Kernfusion ist ein wichtiger natürlicher Prozess: Viele chemische Elemente entstehen durch Fusion aus Wasserstoff; die Fusion ist die Energiequelle der Sonne und der Sterne.
Fusion in der Sonne …
Die Sonne ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde: Der Zentralstern enthält 99,8 Prozent der Masse des gesamten Planetensystems. Dieser riesige Plasmaball besteht hauptsächlich aus Wasserstoff. In seinem Kern brennt ein ständiges Fusionsfeuer, in dem die Wasserstoff-Atomkerne zu Helium verschmelzen. Die enorme Energie, die bei dieser Kernfusion entsteht, heizt und beleuchtet die Erde.
… und auf der Erde
Das Ziel der Fusionsforschung ist es, Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen zu gewinnen. Unter irdischen Bedingungen fusionieren die beiden Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium am leichtesten. Dabei entsteht ein Heliumkern, der mit der Freisetzung eines Neutrons und großen Mengen an Nutzenergie einhergeht: Ein Gramm Brennstoff könnte in einem Kraftwerk 90.000 Kilowattstunden Energie erzeugen – die Verbrennungswärme von 11 Tonnen Kohle.
Fusionsbrennstoffe sind billig und auf der Erde gleichmäßig verteilt. Meerwasser enthält Deuterium in nahezu unerschöpflichen Mengen. Tritium, ein radioaktives Gas mit einer kurzen Halbwertszeit von 12,3 Jahren, kommt in der Natur kaum vor. Es kann aber in einem Kraftwerk aus Lithium gebildet werden, das ebenfalls reichlich vorhanden ist. Da ein Fusionskraftwerk zudem ökologisch günstige Eigenschaften haben wird, könnte die Fusion einen nachhaltigen Beitrag zur zukünftigen Energieversorgung leisten.