Ein großer Nachteil von Blattfedern ist, dass sie nicht besonders gut für die Fahrwerksabstimmung geeignet sind. Im Rennsport und bei Hochleistungsfahrzeugen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Aufhängung an die Fahrbedingungen und den Fahrstil angepasst werden kann, was heutzutage durch einstellbare Gewindefahrwerke viel einfacher ist. Die mangelnde Einstellbarkeit von Blattfedern wird durch die Tatsache verstärkt, dass die Enden der Blattfedern am Fahrgestell befestigt sind, was nur wenig Spielraum für eine Verkürzung oder Verlängerung der Blätter lässt. Anpassungen können daher nur durch die Festigkeit und Flexibilität des Materials, aus dem die Blattfedern bestehen, vorgenommen werden.
Blattfedern lassen auch nur sehr wenige Bewegungsrichtungen zu und sind eigentlich nur für vertikale Bewegungen ausgelegt, während eine Feder-Dämpfer-Kombination in einem viel größeren Bewegungsbereich manipuliert werden kann. Blattfedern sind fest zusammengeklemmt und mit dem Chassis verschraubt sowie mit der Achse verklammert, was wenig bis gar keinen Spielraum für andere Bewegungsrichtungen lässt, was zu starkem Verschleiß der Gelenke und Verbindungen führen kann, die das Setup zusammenhalten.
Diese Verbindung mit einer angetriebenen Hinterachse kann im Vergleich zu einer moderneren Einzelradaufhängung, für die ältere Mustangs berühmt sind, zu komischen dynamischen Eigenschaften eines Autos führen. Die Hinterachse hüpft bei hohen Geschwindigkeiten in den Kurven, da die Aufhängung und die Achse gezwungen sind, sich gemeinsam zu bewegen, während ein modernes, gedämpftes System dem Fahrerlebnis viel mehr Gelassenheit verleihen würde.
Im Vergleich zu einer Schraubenfeder sind Blattfedern im Allgemeinen viel steifer, was einfach an der Stahlkonstruktion und dem engen Paket liegt, in das sie geschraubt und geklemmt werden. Der Fahrkomfort ist daher kein Merkmal von Fahrzeugen, die Blattfedern verwenden, was dazu führte, dass ihre Popularität drastisch zurückging, nachdem in den 1970er Jahren richtige Dämpfer eingeführt wurden, um Autos im Alltag kostengünstig zu machen.