Vergleichende Wirksamkeit und Sicherheit von Skelettmuskelrelaxantien bei Spastizität und Muskel-Skelett-Erkrankungen: eine systematische Übersicht

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Skelettmuskelrelaxantien sind eine heterogene Gruppe von Medikamenten, die zur Behandlung von zwei verschiedenen Arten von Grunderkrankungen eingesetzt werden: Spastizität bei Syndromen der oberen Motoneuronen und Muskelschmerzen oder Spasmen bei peripheren Muskel-Skelett-Erkrankungen. Obwohl sie für diese Indikationen weit verbreitet sind, scheint es Lücken in unserem Verständnis der vergleichenden Wirksamkeit und Sicherheit der verschiedenen Skelettmuskelrelaxanzien zu geben. In dieser systematischen Übersichtsarbeit werden die Belege für die vergleichende Wirksamkeit und Sicherheit von Skelettmuskelrelaxanzien bei Spastizität und Erkrankungen des Bewegungsapparats zusammengefasst und bewertet. Es wurde nach randomisierten Studien (zum Vergleich der Wirksamkeit und der Nebenwirkungen) und nach Beobachtungsstudien (nur zu den Nebenwirkungen) gesucht, die orale Medikamente enthielten, die von der FDA als Skelettmuskelrelaxantien eingestuft wurden, und zwar unter Verwendung elektronischer Datenbanken, Referenzlisten und Angaben von Pharmaunternehmen. Die Recherchen wurden bis Januar 2003 durchgeführt. Die Validität jeder eingeschlossenen Studie wurde anhand eines Datenerfassungsformulars und vordefinierter Kriterien bewertet. Für jede Schlüsselfrage wurde eine Gesamtnote für die Evidenzlage vergeben. Insgesamt wurden 101 randomisierte Studien in diese Überprüfung einbezogen. Keine randomisierte Studie wurde als qualitativ hochwertig eingestuft, und in den eingeschlossenen Studien oder Beobachtungsstudien gab es kaum Hinweise auf eine strenge Bewertung der Nebenwirkungen. Es gibt hinreichende Belege dafür, dass Baclofen, Tizanidin und Dantrolen im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit Spastik (hauptsächlich Multiple Sklerose) wirksam sind. Es gibt ausreichende Belege dafür, dass Baclofen und Tizanidin in Bezug auf die Wirksamkeit bei Patienten mit Spastik in etwa gleichwertig sind, aber nicht genügend Belege, um die Wirksamkeit von Dantrolen im Vergleich zu Baclofen oder Tizanidin zu bestimmen. Es gibt hinreichende Belege dafür, dass die Gesamtrate der unerwünschten Wirkungen von Tizanidin und Baclofen zwar ähnlich ist, Tizanidin jedoch mit mehr Mundtrockenheit und Baclofen mit mehr Schwäche einhergeht. Es gibt hinreichende Belege dafür, dass Cyclobenzaprin, Carisoprodol, Orphenadrin und Tizanidin im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit Erkrankungen des Bewegungsapparats (vor allem akute Rücken- oder Nackenschmerzen) wirksam sind. Cyclobenzaprin ist in den meisten klinischen Studien untersucht worden und hat sich durchweg als wirksam erwiesen. Es gibt nur sehr begrenzte oder widersprüchliche Daten zur Wirksamkeit von Metaxalon, Methocarbamol, Chlorzoxazon, Baclofen oder Dantrolen im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit Muskel-Skelett-Erkrankungen. Es liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor, um die relative Wirksamkeit oder Sicherheit von Cyclobenzaprin, Carisoprodol, Orphenadrin, Tizanidin, Metaxalon, Methocarbamol und Chlorzoxazon zu bestimmen. Dantrolen und in geringerem Maße Chlorzoxazon wurden mit seltener schwerer Hepatotoxizität in Verbindung gebracht.

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