Die Rolle von beta-hämolytischen Streptokokken bei der Verursachung von diffuser, nicht kultivierbarer Zellulitis: eine prospektive Untersuchung

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Staphylococcus aureus und beta-hämolytische Streptokokken (BHS) sind die beiden wichtigsten Bakterienarten, die Weichteilinfektionen verursachen. In der Vergangenheit wurde angenommen, dass BHS die Hauptursache für diffuse, nicht kultivierbare Zellulitis sind. Angesichts der jüngsten Epidemie von Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) in der Bevölkerung, die kultivierbare Weichteilinfektionen verursachen, ist jedoch derzeit unklar, welche Rolle eines dieser Bakterien in Fällen mit diffuser, nicht kultivierbarer Zellulitis hat. Diese Ungewissheit hat dazu geführt, dass Antibiotika bei dieser Infektionsart mit einem breiten Spektrum und willkürlich eingesetzt werden, was das Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen, die Kosten im Gesundheitswesen und die Entstehung von Resistenzen bei Bakterien erhöht hat. Um dieses Problem zu untersuchen, führten wir zwischen Dezember 2004 und Juni 2007 eine prospektive Untersuchung durch, in die alle erwachsenen Patienten mit diffuser, nicht kultivierbarer Zellulitis aufgenommen wurden, die stationär im Olive View-UCLA Medical Center, einem Bezirkskrankenhaus von Los Angeles, behandelt wurden. Akute und rekonvaleszente Serologien für Anti-Streptolysin-O- und Anti-DNase-B-Antikörper wurden durchgeführt. Die Patientendaten wurden im Hinblick auf das Ansprechen auf Beta-Lactam-Antibiotika analysiert. Das primäre Ergebnis war der Anteil dieser Fälle, die durch BHS verursacht wurden, wie durch Serologien und/oder Blutkulturen diagnostiziert, und das sekundäre Ergebnis war die Ansprechrate der Patienten auf Beta-Lactam-Antibiotika. Von 248 Patienten, die in die Studie aufgenommen wurden, fielen 69 aufgrund von Verlusten bei der Nachbeobachtung oder Ausschlusskriterien aus der Analyse heraus. Von den 179 verbleibenden Patienten wurden 73 % der nicht kultivierbaren Zellulitisfälle durch BHS verursacht. Die Analyse der Ergebnisse der Behandlung mit Beta-Lactam-Antibiotika ergab, dass Patienten, bei denen BHS diagnostiziert wurde, zu 97 % (71/73) auf die Behandlung ansprachen, während Patienten ohne BHS zu 91 % (21/23) auf die Behandlung ansprachen, was einer Gesamtansprechrate von 95,8 % (116/121) entspricht. Die Ergebnisse dieser großen, prospektiven Studie zeigen, dass diffuse, nicht kultivierbare Zellulitis trotz der MRSA-Epidemie immer noch hauptsächlich durch BHS verursacht wird und dass bei dieser Infektionsart eine Behandlung mit Beta-Laktam-Antibiotika immer noch wirksam ist. Ein kosteneffektiver, evidenzbasierter Algorithmus kann für die empirische Behandlung unkomplizierter Weichteilinfektionen auf der Grundlage des Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins einer kultivierbaren Quelle nützlich sein.

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